Bernard-Marie Koltès im Hermes-Theater

Premiere: 03. Juli 2013

Kaum ein europäischer Autor der krisenhaften siebziger Jahre hat so nachhaltig gewirkt wie der jung verstorbene Bernard-Marie Koltès. Schon der frühe Monolog eines Fremden mit dem rätselhaften Titel „Die Nacht kurz vor den Wäldern“ (1977) verschaffte dem Autor seinen Durchbruch als Dramatiker.

Dramatisch erscheint die Situation des Fremdseins in einem doppelten Sinn – als soziales Ausgestoßensein aus einer anonymen Gesellschaft und als individuelle Suche nach dem Anderen, der dieser Fremdheit der Welt etwas Vertrautheit entgegensetzen könnte. An dieser existenziellen Situation hat sich in den vergangenen dreißig Jahren grundlegend nichts geändert, die tiefer gewordene soziale Kluft hat die zwischenmenschliche Entfremdung noch verschärft.

In der Inszenierung des Hermes-Theaters dient die künstliche Umwelt einer Wegwerfgesellschaft als spielerischer Ersatz für die verschwindende Wahrnehmung des Anderen.


Ensemble

MitNicola Armando Liguori
 
InszenierungSandra und Jost Schneider